Über uns

Wir sind der Judo-Club Lüdinghausen 1972 e.V., ein Sportverein für Kinder und Erwachsene von 5-99 Jahren. Uns geht es um Spiel und Spaß am Sport.

Schau dich einfach auf unserer Seite um, um mehr über den Judo-Club Lüdinghausen 1972 e.V. zu erfahren. Falls du etwas vermisst, kannst du uns gerne über das Kontaktformular deine Fragestellung zukommen lassen.

Im September 2018 hat „Der Budoka“ unser Vereinsportrait veröffentlicht. Hier findet ihr einige Interessante Informationen zum Judo-Club Lüdinghausen 1972 e.V. Klickt einfach auf das Bild und öffnet euch diesen Teil der Ausgabe als PDF-Dokument.

Im folgenden findet ihr einen Passus aus unserem Vereinsportrait:

Integrative Arbeit ist ein selbstverständlicher Teil des JC Lüdinghausen

Im Jahr 2017 wurde der Judo-Club Lüdinghausen zum offiziellen Stützpunktverein des Programms „Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ernannt. Zur natürlich vorherrschenden Freude mischte aber immer wieder auch etwas Verwunderung über das Ausmaß an Anerkennung, welches dem Verein zuteil wurde. Denn integrative Arbeit ist seit Jahrzenten ein elementarer wie selbstverständlicher Teil des JC Lüdinghausen. Schon weit vor der aktuellen Flüchtlingswelle machten Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund einen großen Teil der Vereinsmitglieder aus. Dies waren und sind vor allem Kinder russlanddeutscher Eltern, in deren Heimatregionen Judo häufig große Popularität besitzt. Aufgrund der Tatsache, dass der langjährige Trainer Peter Dolheimer ebenfalls osteuropäische Wurzeln hat, konnte er in einigen Situationen sprachlich und auch kulturell vermitteln, was wiederum auch eine Bindung der Familien an den Judo-Club herstellte. Aus diesen Familien bildete sich in den letzten Jahren eine Gruppe, welche auf Vereinsfesten mit kulinarischen Spezialitäten für das leibliche Wohl sorgt und mittlerweile den Namen „Schaschlik-Team“ trägt. In diesem engagieren sich auch weiterhin Eltern, deren Kinder schon längst nicht mehr aktives Judo machen, was wiederum den gesellschaftlichen Zusammenhalt innerhalb der Elternschaft zeigt.

In den vergangenen drei Jahren kamen natürlich zunehmend auch junge Sportler aus den Krisenregionen im Nahen und Mittleren Osten, sowie Afrika, zum Judo. Eine besondere Situation ergab sich in Lüdinghausen, da hier eine Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Jugendliche entstand, welche ohne ihre Eltern nach Deutschland kamen. Über den JC-Trainer Andreas Dolheimer entstand frühzeitig Kontakt zu dieser Einrichtung, so dass von da an regelmäßig jeweils zwischen fünf und zehn geflüchtete Jugendliche am Training teilnahmen. Eine Herausforderung war anfangs sicherlich, dass die jungen Sportler keinerlei Deutschkenntnisse vorwiesen. Und zumeist war auch keine Kommunikation auf Englisch möglich. Diesbezüglich gab es jedoch nie Diskussionen oder Bedenken innerhalb des Vereinsvorstandes und des Trainerstabs, dass man diese Aufgabe möglicherweise nicht bewältigen könne. Stattdessen nahm man diese Situation als Herausforderung und Möglichkeit, durch welche alle Judokas über den Sport hinaus an persönlicher Reife und Erfahrung gewinnen konnten. Die Verständigung lief zunächst über „Hände und Füße“. Durch einfache spielerische Trainingsformen war es schnell möglich, unabhängig der sprachlichen Barriere, ein annähernd „normales“ Training durchzuführen. Auch auf Seiten der Elternschaft wurde dieses Vorgehen vollends unterstützt. So gab es sogar seitens der Eltern finanzielle Spenden, um Judogis für die neuen Trainingspartner anzuschaffen. Nach relativ kurzer Zeit stellte man im Verein fest, dass die „Herausforderung“ im Grunde gar keine war. Vielmehr sieht man es bis heute als tolle Möglichkeit die Kinder und Jugendliche auch in ihrer Personal- und Sozialkompetenz weiterzuentwickeln. Und dies betrifft nicht zuletzt auch die Trainer, welche ihren Trainingsgestaltung ständig hinterfragen und anpassen mussten. Aufgrund der Tatsache, dass viele der Jugendliche anderen Kommunen zugewiesen wurden oder auch andere Freizeitaktivitäten für sich entdeckt haben, hat sich selten eine langfristige Mitgliedschaft ergeben. Dennoch sind die JC-Verantwortlichen überzeugt, dass der Judo-Club Lüdinghausen den jungen Geflüchteten eine wichtige Unterstützung beim „Ankommen“ in ihrer neuen Heimat geben konnten.

Die integrative Arbeit umfasst aber nicht nur die Einbindung von Kindern mit Migrationshintergrund oder Geflüchteten. Auch Kinder und Jugendliche mit geistigen und/oder körperlichen Handicaps sind jederzeit auf der Tatami willkommen. Ein besonderer Erfolg liegt gar nicht weit zurück: Zum Jahresbeginn konnte eine JC-Athletin den westdeutschen Meistertitel im G-Judo erringen, was alle Beteiligten mit großem Stolz erfüllte — ganz voran natürlich die Athletin selbst.

Ohnehin kommt der sportliche Aspekt in Lüdinghausen nicht zu kurz. Auch bei den Sportlern ohne Handicap wurde ein JC-Judoka 2018 Westdeutscher Meister der U 15. In der Vergangenheit konnten schon mehrfach Erfolge auf Landes- und Bundesebene gefeiert werden. Natürlich kann der JC langfristig kein Trainingsumfeld für den Leistungssport bieten und so kam es schon häufiger dazu, dass erfolgreiche Athleten an den Leistungsstützpunkten trainierten oder auch zu einem größeren Verein wechselten. Diesen Judokas werden hierbei keine Steine in den Weg gelegt, denn dem JC Lüdinghausen sind seine in diesem Fall begrenzten Möglichkeiten natürlich bewusst. Häufig kommen diese Judokas nach einigen Jahren zurück „in die Heimat“, um Judo wieder auf Breitensportniveau weiterzutreiben. Hierfür eignet sich dann besonders die Männermannschaft, welche in der kommenden Saison 2018 in der Landesliga Münster an den Start geht.